Ich erinnere mich daran, wie es mit Schulterschmerzen, die in den Arm zogen, begann. Es waren keine starken Schmerzen, eher wie das Phänomen „blauer Fleck“. Man vergisst ihn, doch so bald man ihn berührt, so schmerzt er. Dazu kam ein Gefühl des Unbehagens, irgendetwas stimmte hier nicht. Woher kamen die Schmerzen? Warum sind sie da und dann wieder nicht? Muss ich damit zum Arzt, soll ich jetzt kein Sport mehr machen, soll ich mich krank schreiben lassen, soll ich zu Hause zu bleiben. Das wäre doch totaler Quatsch! Nur wegen etwas Schulterschmerzen. Ich weiß noch genau, wann diese Gedanken kamen. Am Dienstag, den 9. Juli wischte ich den Tisch auf der Arbeit ab und der Schmerz zog von der Schulter in den Arm, so dass ich mich kurz ausruhen musste und ich mir den Arm hielt. Und schwupp, so schnell wie der Schmerz kam, ging er, nur das unbehagliche Gefühl blieb. So ging es potenzial die nächsten Tage weiter. Am folgenden Freitag zum Beispiel trafen wir uns zum Lasertag spielen. Das Spiel funktionierte nur, in dem ich mit beiden Händen eine schwere Plastikpistole auf meine Freunde richtete und sie mit Laserstrahlen abschießte. Um nicht abgeschoßen zu werden, musste ich mich verstecken und rennen. Auch hier spürte ich den Schmerz, versuchte ihn weitestgehend zu ignorieren, das Adrenalin kochte. Ja, ich hätte auf mich hören können, das Spiel absagen, aber ich nahm die Schmerzen nicht ernst. Ich wollte nicht, dass andere denken, ich stelle mich an, nur wegen ein bisschen Schulterschmerzen. Der Montag darauf bot mir eine weitere Entscheidung, die ich traf und dann feststellen musste, dass es keine gute Entscheidung war. Ich machte bei einer Yoga – Stunde mit, das unbehagliche Gefühl nahm ich nicht ernst. Ich sagte mir, bestimmt ist das es dieser innere Schweinehund. Wie ich in den nächsten Tagen feststellen musste, war er es nicht. Es folgten viele Nächte im Sitzen schlafend, viele Ärzte – Gänge und auch ein paar Tränen vor Schmerzen und ich stellte fest, dass es doch etwas Ernstes war. Beziehungsweise stellte zuerst der Radiologe auf meinen MRT Bildern fest, dass ich eine hochgradige Spinalkanalstenose habe. In meinem Hals drückten alte und auch ein neuer Bandscheibenvorfall auf meine Nerven. Er erzählte mir, dass ich in Alarmbereitschaft sein sollte, falls Lähmungserscheinungen auftreten sollten, sollte ich sofort ins Krankenhaus. Alles andere sollte ich mit meinem Orthopäden besprechen. Also stimmte doch etwas nicht.